Lebendig ich selbst sein – eine Lebensaufgabe. Eine Auseinandersetzung mit Idee und Praxis des spirituellen Weges
11.06.2016, Hürth
Seit etwa einer Generation hat sich in der Meditationsbewegung ein Selbstverständnis etabliert, das im Blick auf die spirituelle Praxis das Leben als einen besonderen, eben spirituellen Weg charakterisiert. Ich bin unterwegs auf einem Weg mit und zu mir selbst, mit und zu meiner Mitwelt, mit und zu Gott bzw. dem Göttlichen. An diese Vorstellung sind Hoffnungen geknüpft, die von einer offeneren intensiveren Lebensführung ausgehen, von tiefgreifenden persönlichen Wandlungen und besonderen Erlebnissen in der Nähe zu Gott.
Doch wer ist der Träger dieser Sehnsucht? Wer ist dieses Ich auf der Suche nach sich selbst, nach dem wirklichen Leben, nach dem was über dieses hinausgeht und ihm doch innewohnt? Wer oder was ist dieses Ich auf dem spirituellen Weg? Wie ist es auf diesem unterwegs und was macht diesen Weg zu einem spirituellen? Gehört ein Sterben des Ichs notwendig dazu, von dem gelegentlich die Rede ist? Wie kann ich das verstehen, wie damit umgehen, sowohl im Blick auf die eigene Geschichte wie auf die anderer Menschen, denen ich in der Meditationsarbeit begegne? Und welche Rolle spielen in diesen Prozessen die boomenden kontemplativen Praktiken?
Vor dem Hintergrund zeitgenössischer philosophischer und psychologischer Diskussionen sorgte Dr. Johannes Wirths für eine inspirierende begriffliche und sachliche Orientierung in diesem Fragenfeld. In den eingestreuten Diskussionen ging es für die anwesenden Meditationslehrenden dann auch um Klärungen hinsichtlich des persönlichen Verständnisses vom spirituellen Weg.
● Christ sein oder Christus werden? Der Weg als das Ziel oder warum ich persönlich gefragt bin
● Verwandlung oder Sterben? Mein Ich, mein Ego, mein Selbst oder doch einfach nur mit-sein
● Gnade oder Übung? Wer oder was übt, wenn sich in mir das Leben übt.
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foto: Wirths 2016